Nach einem feurigen Kampf im Playoffs-Viertelfinale der 2. Basketballbundesliga Pro B zu Hause gegen Paderborn, besiegt Lok Bernau Paderborn in einem aufregend, furiuosem Basketballkrimi auch auswärts. Damit steht die Lok im Halbfinale und spielt vom 11. bis 18. Mai gegen die Leverkusen Giants um den Einzug ins Finale.
Spielverlauf
1. Viertel – Blitzstart der Hausherren
LOK erzielte die ersten Punkte der Partie, doch danach übernahm Paderborn schnell die Kontrolle. Zwei schnelle Dreier brachten die Hausherren früh in Führung. Bernau fand offensiv keinen Rhythmus, Abstimmung und Wurfquote waren ausbaufähig. Nach zehn Minuten lag LOK 17:28 zurück – kein idealer Start.
2. Viertel – Defensive stabilisiert sich, Angriff bleibt zäh
LOK kämpfte sich ins Spiel, vor allem defensiv. Doch offensiv blieb es zäh: Zur Halbzeit traf Bernau nur 10 von 26 Zweipunktewürfen (38 %), während Paderborn 13 von 18 (72 %) verwandelte. Die Unterschiede in der Wurfauswahl waren klar zu erkennen: Während Bernau den Zug zum Korb suchte und dort häufiger scheiterte, wich Paderborn auf Distanzwürfe aus – 19 Dreierversuche in zwei Vierteln sprechen eine deutliche Sprache. Bernau hielt sich im Spiel durch mehr Wurfversuche und Kampfgeist in der Defensive, holte sich das zweite Viertel mit 25:22 – dennoch ging es mit einem 42:50-Rückstand in die Kabine.
3. Viertel – Das Spiel dreht sich langsam
Nach der Pause kam Bernau mit Energie und besserem Zusammenspiel zurück. Die Defensive zwang Paderborn zu schwierigeren Würfen. Offensiv traf LOK konstanter – gleich 25 Punkte im Viertel. Die Reboundarbeit verbesserte sich stark, besonders am offensiven Brett. Der Rückstand schmolz – vor dem Schlussabschnitt stand es 70:67.
4. Viertel – Ein Krimi, wie ihn nur die Playoffs schreiben können
Bernau ging erstmals in Führung, doch Paderborn schlug sofort zurück. Es entwickelte sich ein dramatischer Schlagabtausch mit unglaublicher Intensität – kein Team wollte nachgeben. 18 Sekunden vor Schluss tippte Akim-Jamal Jonah einen verfehlten Wurf zur 82:83-Führung für Bernau ein. Doch im Gegenzug brachte Kevin Hunt Jr. die Hausherren mit einem Korbleger 9 Sekunden vor Schluss wieder in Front – 84:83.
Die Halle tobte. Paderborns Fans standen jubelnd auf den Rängen, sie sahen den Sieg schon in trockenen Tüchern. Doch sie hatten die Rechnung ohne Abdulah Kameric gemacht.
Mit dem letzten Angriff bekam Kameric den Ball – ohne Zögern stieg er zum Dreier hoch, genau im Moment der Schlusssirene. Der Ball segelte durch die Luft… swish! Der Buzzerbeater saß! 84:86 – Sieg für Bernau, Schockstarre bei den Gastgebern, Ekstase bei der LOK-Bank und den mitgereisten Fans. Was für ein Abschluss, was für ein Statement – Bernau steht im Halbfinale!
Statement von Headcoach Dan Oppland
„Ich bin so stolz auf die Mannschaft. Wenn man Glauben hat, ist nichts unmöglich. Wir haben unseren Charakter und unsere Fighting-Mentalität von Anfang bis Ende gezeigt. Jeder Spieler hat eine wichtige Rolle in diesem Spiel gespielt. Die Basketballgötter waren am Ende mit diesem Schlusswurf von Abi auf unserer Seite. Aber der Kampf und der Glaube waren immer da. Wir haben einen großen Schritt nach vorn gemacht. Jetzt freuen wir uns auf Leverkusen am Samstag – the job is not finished!“
Im Halbfinale geht es nun am kommenden Samstag im Auswärtsspiel gegen die Leverkusen Giants. Die Lok verlor in der Liga sowohl Hin- als auch Rückspiel. Das aus der Pro A abgestiegene Team hat Ambitionen wieder aufzusteigen und mit null Niederlagen sind die Giants einer der Anwärter für den Wiederaufstieg.
Es wird schwer für die Lok. Unmöglich ist es dennoch nicht . Wie beide Ergebnisse zeigen (65:61 und 76:83), gewann Leverkusen nicht deutlich und souverän. Raum also für die Lok, noch ein paar Kohlen für den Erfolg draufzulegen. Das nächste Heimspiel findet am 16. Mai um 20 Uhr in der S-Arena vor hoffentlich vollen Rängen statt. Verdient hat die Lok es allemal.
Quelle: Regio1, Lok Bernau, Foto: Pia Höhne